02.11.2020

Publizieren als Student

Gut qualifizierter wissenschaftlicher Nachwuchs trägt auf entscheidende Weise zu Forschungskompetenz, Innovation und Erkenntnisgewinn bei. Schon als Student Publikationen vorweisen? Der LSWI begleitet den Weg zur ersten wissenschaftlichen Publikation.

Bild: Unsere Publikationsautorin und studentische Mitarbeiterin Laura Scheel absolviert aktuell ein Auslandssemester an der Universität Umeå - Schweden.

Lauras Publikation:

Plattform-Bereitstellungsstrategien im Maschinen- und Anlagenbau: Strategien deutscher Unternehmen im Industrie 4.0-Kontext

Exklusives Interview zur Publikation mit Laura:

Wir haben unsere studentische Mitarbeiterin und Publikationsautorin Laura Scheel getroffen, die zusammen mit M.Sc. Benedict Bender,  Dr. Sander Lass und Nathalie Habib ihre erste Publikation vorweisen kann und haben uns den genauen Weg hin zu ihrer Veröffentlichung erklären lassen.

LSWI: Hallo Laura, Gratulation zur ersten Veröffentlichung! Kannst du uns erzählen wie man als Student zu seiner ersten eigenen Publikation kommt?

Laura: Seit November 2019 arbeite ich mit im Projekt KMU-Navigator. Ziel des Projektes ist es, ein Entscheidungsunterstützungstools für KMU zu entwickeln. Dieses Tool soll die Unternehmen bei der Entscheidung unterstützen, ob sie ihren Kunden eine digitale Plattform anbieten wollen und wenn ja, mit welcher Strategie (z. B. Plattformen selbst entwickeln oder sich an eine etablierte Plattform anschließen). Zu diesem Zeitpunkt des Projekts werden dabei Unternehmen im Bereich Maschinen- und Anlagenbau betrachtet. Im Zuge des Projekts werden immer wieder Publikationen veröffentlicht, um neue Erkenntnisse aus dem Projekt bzw. die Fortschritte zu publizieren.

LSWI: Das ist ein sehr spannendes Thema! Und von was handelt deine Publikation genau?

Laura: In der Publikation werden die möglichen Bereitstellungsstrategien digitaler Plattformen für Unternehmen systematisch untersucht. Die verschiedenen Strategien werden dabei zuerst theoretisch systematisiert und dann Beispiele genannt, wie diese Strategien von verschiedenen Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau eingesetzt werden. Zudem werden spezifische Merkmale, welche die Nutzung einer Stratege beeinflussen, als Ansatzpunkt für einen Strategieformulierungsprozess identifiziert. Grundlage ist eine Referenzdatenbank mit über 120 Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau, die digitale Plattformen anbieten. Diese Referenzdatenbank haben wir im Projekt in den letzten Monaten aufgebaut. In der Datenbank werden die Unternehmen, die Plattformen und ihre bestimmten Merkmale dokumentiert, aus denen wir in einer späteren Phase des Projekts Kenntnisse für den KMU-Navigator ableiten wollen. Außerdem wurden in den letzten Wochen Interviews mit ausgewählten Plattform-Anbietern geführt, deren Ergebnisse allerdings noch nicht Teil der Publikation waren.

LSWI: Du bist ja noch in deinem Masterstudium. Wie verlief denn die Betreuung durch die wissenschaftliche Mitarbeiter?

Laura: Im Projekt tauschen wir uns in regelmäßigen Abständen aus - so auch für die Publikation. Die Aufgaben wurden aufgeteilt und jeder hat seinen Teil zur Publikation beigetragen. Trotzdem haben wir uns immer wieder abgestimmt. Auch bei Rückfragen konnte ich immer wieder auf Benedict Bender (der zuständige WiMi) zukommen. Auch im Reviewprozess waren wir alle involviert und sind die Publikation mehrfach durchgegangen.

LSWI: Was nimmst du aus der Erfahrung publizieren mit?

Laura: Diese Publikation war meine erste Publikation - somit war praktisch alles „neu“ für mich. Es war total interessant, live mitzubekommen, wie die Artikel entstehen, die man sonst in Seminar- oder Abschlussarbeiten zitiert. Jetzt können wir selbst in wissenschaftlichen Arbeiten zitiert werden - das ist sehr cool! Mittlerweile weiß ich auch, wie lange der Prozess ist und wie viele Personen und Schritte notwendig sind, bis eine Publikation fertig ist. Auch der Review-Prozess war sehr interessant: Was sind die Kriterien der Reviewer und wie läuft so etwas ab? Die Kritik, die wir erhalten haben hilft auf jeden Fall bei folgenden Publikationen.

LSWI: Und was hat dir am meisten Spaß gemacht?

Laura: Am meisten Spaß gemacht hat mir die Projektarbeit und der häufige Austausch über mögliche Erkenntnisse aus Daten und der Recherche gemacht. Die Zusammenarbeit in diesem Projekt ist eine Zusammenarbeit „auf Augenhöhe“ und der Input und die Mitarbeit von uns Studierenden wird sehr geschätzt. Dabei bringt es echt Spaß, gemeinsam zu überlegen, welche Abhängigkeiten in den Daten zu entdecken sind und welche Ergebnisse spannend sein könnten. Diese „Aha“-Erlebnisse sind super!

Vielen Dank liebe Laura für das aufschlussreiche Interview! Wir wünschen dir noch eine erfolgreiche und unvergessliche Zeit in deinem Auslandssemester und freuen uns wenn du wieder zurück an den LSWI kommst!